Nachsatz

 

* Im Nachdenken über diese und vorangegangene Ausstellungen (von Jeongmoon Choi, Veronike Hinsberg, Nana Kreft, Andreas Schmid) stellte sich immer neu die Frage, wie man diese Tendenz der gegenwärtigen Kunst – außer mit dem unglücklichen Begriff der „Installationen“ – bezeichnen könnte. Die Antwort lag eigentlich auf der Hand: intentional. Nur die formale Nähe zum Begriff der Intentionalität bei F. Brentano und E. Husserl schien dem im Wege zu stehen, weil diese einfach zu groß sind, der Terminus wie seine Autoren. Aber eine Anlehnung war gar nicht vorgesehen, denn unsere intentionale Kunst besteht autonom und disparat, also wiederum auch inspiriert von Intentionalität, wenn wir nur bedenken, dass alles Schöpferische mehr umfasst als der Summe seiner Teile intendiert ist, also transitiv „wirkt“, auf etwas gerichtet, das es selbst überschreitet und dennoch absolut bei sich bleibt, ohne jede Hinzufügung, interpretierend etwa. – „Die Analyse wandelt sich in die Untersuchung der Intuition“, sagt schon Lévinas ª. Von hier könnte eine zeitgemäße Kritik ausgehen, die keine Interpretationen mehr liefert, sondern Handlungs-Anleitungen, intentional …

 

[ª Emmanuel Lévinas, Von der Beschreibung zur Existenz. In: Die Spur des Anderen, Freiburg 1983, p. 69]

 

 

www.jeongmoon.de

www.veronike-hinsberg.de

www.nanakreft.com

www.andreasschmid.info

 

[portfolio_slideshow id=243]