31. 5. – 28. 6. 2014 Bettina Munk – feedback. Zeichnung & Animation

31. 5. – 28. 6. 2014  Bettina Munk – feedback. Zeichnung & Animation

Die Galerie zeigt einen Überblick des jüngeren Werks von Bettina Munk, mit den für die Künstlerin typische Serien ineinander übergehender Zeichnungen, aber auch neue Animationen, die sie für den Ausstellungsraum inszeniert. In ihren Arbeiten auf Papier wie in ihren programmierten Animationen untersucht sie das Prinzip des Zufalls, dessen Ordnung wie auch Eigensinn. Der Ausstellungstitel „feedback“ spielt daher auf dieses duale System an, in dem sie ihr Werk im Dialog von Zeichnung und Animation entwickelt.

Bettina-Munk-pic-3

Die Ausstellung ist in sechs Bereiche gegliedert, die den sechs Räumen der Galerie entsprechen. In der Sektion „forschen“ zeigt Munk ihre Zeichnungsserie „Humboldt meets Pauli“ (2014), im benachbarten Raum „erinnern“  die Animation „Brooklynwalk“ (2014), in der sie Videomaterial aus den 1990er-Jahren mit Elementen aus früheren Computerarbeiten zusammenführt. Die Bedeutung des Prozesshaften in ihrem Werk thematisiert sie im Raum „entstehen“. Ins Dunkel projiziert wird dort eine neue Animation aus schwingenden Kugelformen zu Klängen von Sidney Corbett, während an der gegenüberliegenden Wand unbekannte Elemente aus 3-D-Formen auf einem Monitor unvorhersehbare Konstellationen bilden.
Der „String“ genannte Komplex von Zeichnungen und Animationen ist zwischen 2009 und 2014 entstanden. In den ersten, per Hand auf Papier ausgeführten „systematischen Zeichnungen“ um 2004, würfelte sie die Positionen der Elemente aus und notierte die ermittelten Daten plus Datum und Zeitpunkt am Rand des Blattes. Für dieses Spiel mit dem Zufall stand der Komponist John Cage Pate.  Zu sehen sind nach Zufallsmodul programmierte weiße Linien und Punkte auf schwarzem Hintergrund.
Neben den bereits genannten konzeptuellen Vorgehensweisen, „forschen“, „erinnern“, „entstehen“ und „aufzeichnen“ verweist  Bettina Munk in ihrer Ausstellung auf ein weiteres zentrales Merkmal ihres Werks: die Verwandlung. „transformieren“ heißt die vorletzte Station ihres Parcours, in der sie Module älterer Zeichnungen und Animationen – wiederum begleitet von Klängen von Sidney Corbett – zu einer neuen Arbeit verschmilzt. Fast immer im Fokus ihrer Arbeit: der Betrachter. So nennt sie den größten Raum der Galerie mit Blick auf die Veranstaltungen „versammeln“ und bestückt ihn lediglich mit älteren Zeichnungsserien.

Bettina Munk wurde 1960 in München geboren und wuchs in Heidelberg auf. Sie studierte an der Hochschule der Künste Berlin und an der Slade School of Arts in London. Munk erhielt zahlreiche Stipendien, u.a. 1991/92 für das PS.1 Contemporary Art Center in New York. 2005 erschien das vom Kunstfonds geförderte Künstlerbuch „Hundert Zeichnungen“ mit einem Essay von Knut Ebeling im Weidle-Verlag.

Sidney Corbett wurde 1960 in Cicago geboren, studierte Musik und Philosophie an der University of California, San Diego, der Yale University, wo er 1989 promovierte, sowie 1985 bis 1988 an der Hamburger Musikhochschule bei György Ligeti. Seit 2006 ist Corbett Professor für Komposition an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Mannheim und Leiter des dortigen Forums für Neue Musik.
Sinfonia bassa und Canti sind in der Ausstellung zu hören.

Einladung zur Ausstellung:
Zur Ausstellung erscheint ein Künstlerbuch. Einladung_Bettina_Munk
www.munkmovies.de
www.lines-fiction.de