Derek Holzer – Noise Art Technology – “White Elephants”

Franziska Frey – dimensional

Konzert zur Ausstellung
Samstag, 19. Juli 2014 – 20 Uhr

Derek Holzer – Noise Art Technology – “White Elephants”

Derek Holzer (1972) is an American sound artist living in Berlin, whose current interests include DIY analog electronics, sound art, field recording and meeting points of electroacoustic, noise, improv and extreme music. He has played live experimental sound as well as taught workshops in noise art technology across Europe, North America, Brazil and New Zealand.

https://soundcloud.com/macumbista
Derek Holzer’s Ankündigung, sein Konzert nicht im, sondern mit dem Raum zu spielen, ist keineswegs übertrieben. Auf selbstgebauten, auch von Kollegen sehr begehrten Apparaten erzeugt er Frequenzen, die sich nicht einfach über eine Fläche verbreiten, sondern sich in Ecken, Türen, Wänden brechen und überlagern. So können sich die Wellen verstärken oder abschwächen und bilden Schichten und Räume im Raum, die man beim Durchschreiten der Galerie nicht nur hören, sondern körperlich spüren kann. Das Konzert wird zu einem Erlebnis amplitudenmodulierter Schwingungen, die bis zur temporären Auflösung des Köpergefühls führen können. Daraus resultiert eine Erfahrung der Harmonie mit dem Raum, der zugleich sensationell neu begriffen wird.

Man spricht auch von kohärenter Demodulation, bei der das empfangene Signal mit einem in Phase und Frequenz abgestimmten lokal erzeugten Trägersignal multipliziert wird. So wird die Schwingung in das Basisband verschoben. Voraussetzung ist eine exakte Übereinstimmung der Phase der beiden Trägersignale. Und die ergibt sich hier ganz organisch durch die Interferenz eines ursprünglich singulären Tones, der durch die unterschiedlich gefalteten Räume mehrfach gebrochen und letztlich mit sich selbst überlagert wird. (Interessant ist hierzu vielleicht, dass so auch in den 60er Jahren die ersten Halleffekte des Rock’n’Roll erzeugt wurden, indem die Tontechiker Lautsprecher in die Flure vor dem Studio stellten und deren zurückgeworfenen Schall mit Mikrophonen aufnahmen. Genau das hat den Unterschied gemacht: von Elvis zu allem vor ihm.) Um wenigstens auch aktuelle Referenzen zu erwähnen, kann man an die Produktionen von Eliane Radique, alva noto und Mika Vainio erinnern.
Ralf Bartholomäus

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