Anna-Maria Kursawe: Interne Passagen. Malerei, Installation, 10. 1. – 14. 2. 2015

10. 1. – 14. 2. 2015 Anna-Maria Kursawe – Interne Passagen. Malerei, Installation

Abb.-Anna-Maria-Kursawe-1

Im Anfang war der Raum. Die Zeit lässt ihn zurück, ohne ihn zu verlassen. Ein seltsames Paar. Nur in der Zeit ist Raum und in seinem Wandel nur lebt die Zeit. Sie sind immer eins und viele.

Bei Anna-Maria Kursawe begannen alle Fragen mit der Malerei. Wie überhaupt setzt Raum sich zusammen? Und wie geht das auf, was ihn ausmacht als Raum? Wie stellt ein Raum sich dar, wenn man ihn auf eine Fläche begrenzt? Wie wirkt diese zurück auf den umgebenden Raum?

Die Bilder sind schöne, gediegene Antworten. Der Raum fließt in ihnen, soweit das angeht; ein ruhiger, gesetzter Raum, einer, der nicht leicht-sinnig wird. Dieser Raum ist ganz bei sich, der sich faltet, schichtet, staut und wieder löst zu neuem, freiem, ungebundenem Gebilde.

Die Künstlerin aber befragt ihn weiter: sie nimmt ihn zurück aus den Bildern zum realen Raum. Linien entweichen, schlagen Fluchten, Winkel, Kanten an, durchqueren, kreuzen und folgen dem Verlauf. Der ganze Raum wird Bild und die Grenzen schwinden – Raum wird Bild wird Raum…

Der ganze Zauber nimmt uns auf, die Flächen werden Körper, der Raum bewegt sich und wir bewegen den Raum. Jeder Blick bekommt Dynamik, jeder Schritt schafft neuen Raum. Alles Sein ist zugleich Bewegung und Harmonie, die deshalb so bewegend ist, weil wir sie selbst erschaffen.

Ralf Bartholomäus

 

Fotgrafien: Ralf Bartholomäus