Lesung Nadja Küchenmeister 16. 4. 2016 19 Uhr
Aggregat: beherzt
Nadja Küchenmeister hat seit 2010 zwei Bände mit Gedichten veröffentlicht, die bemerkenswert sind in ihrer Sprache der Besonnenheit und Würdigung des Alltäglichen, bei gleichzeitiger Überschreitung des literarisch Gewohnten oder Begrenzten. Es sind Gedichte des Gedankensprungs und des Innehaltens zugleich. Sie schreibt etwas wie eine lyrische Prosa, aus Sätzen, die selbstverständlich wirken, weil sie den Inhalt ihres hellwachen Bewusstseins beherzt und ganz natürlich „auf den Punkt“ bringen.
Diese Dichtung kennt zudem keine Hierachie, sie würdigt das Sein als solches, ob nun gewöhnlich oder besonders; diese Dichtung ist wie ein Land, dessen Boden mehr oder weniger fruchtbar sein kann, aber das Leben darauf immer beachtlich; Dichtung, die der Harmonisierung widersteht: des Geborgenseins im Zerbrechlichsten; Dichtung, die sich allein durch ihren Ton behauptet, so unverwechselbar, dass man sie nur hören muss, um alles zu „verstehen“.
Das Private wirkt bei ihr universell und das Öffentliche intim. Wenn (neue deutsche) Lyrik heute relevant ist, dann die von Nadja Küchenmeister.
Ralf Bartholomäus
Einladung Lesung Nadja Küchenmeister
http://www.tip-berlin.de/kultur-und-freizeit/nadja-kuchenmeister
https://www.schoeffling.de/buecher/nadja-küchenmeister/unter-dem-wacholder