19. 11. – 17. 12. Anaïs Edely & Zora Janković – Formwandel
Eröffnung am Samstag, 19. November 2016, um 19 Uhr
Anaïs Edely ist eine deutsch-französische Grafikerin, die seit vier Jahren in Berlin lebt. In ihrem aktuellen Projekt untersucht sie die Wahrnehmung von Bewegung und Stille dicht zusammen mit dem Thema des Betrachtens und Betrachtet-Werdens.
Jeder ihrer schweren Bronze-Skulpturen lehnt sich an Skizzen aus einer Sammlung von expressiven Körperposen an. Die skizzierten, durch ihre Bewegung verzerrten Körper weilen schwerelos in einer Pose, die nur eine Momentaufnahme ist, wie es jede andere hätte sein können. Die Positionen implizieren ein Davor und Danach und erzählen damit mehr als den eigentlich eingefrorenen Moment.
Zur Erweiterung ihrer förmlichen Bewegungsuntersuchung hat Anais mit Iris-Druck gearbeitet. Die Farbverläufe im Siebdruckverfahren betrügen das Auge in der Endlosigkeit ihrer Farbnuancen. Die Landschaften flimmern, je mehr man sie zu erfassen versucht. Und deren Übersetzung in große gewebte Teppiche ermöglicht dem Betrachter, sich vor einem virtuellen Horizont zu versenken.
Zora Janković studierte vor allem Bildhauerei, aber auch Grafik und Fotografie in Ljubljana, Rom, Venedig und Berlin. Ihre konstruktiven, räumlich verschränkten Skulpturen können aus fragilen Stahl-Fragmenten komponiert sein oder bestehen aus massivem Beton, als geometrische Körper in Negativformen als Ganzes konzipiert und direkt im Guss ausgeführt.
Zu deren Wirkung schrieb Matthias Bleyl genau beobachtend: „Anders als in der traditionellen Skulptur steigert hier die Farbgebung nicht die plastische Wirkung der oft mit geraden Linien und rechten Winkeln komponierten Objekte… Da diese aber – unabhängig von ihrer räumlichen Erstreckung – in drei Tönen erscheinen und selbst dem räumlichen Helldunkel unterworfen sind, treten Widersprüche zwischen Farbton und räumlicher Position auf. Diese führen letztlich zu einer Steigerung der ohnehin schon komplexen räumlichen Struktur.“
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