11.6.-16.7.2016 Maik Teriete – Im Großen und Ganzen. Installation

11.6. – 16. 7. 2016

Maik Teriete – Im Großen & Ganzen
Vom Zeichen zum Sein

Einladung_M.Teriete

„Denke ich mich selbst, so findet sich mein Denken im Äther eines neuen Raumes…
In den Klüften meines Geistes nehme ich an der planetarischen Gravitation teil.“ (Antonin Artaud)

Das Auffälligste an der Arbeit von Maik Teriete besteht darin, dass er im Raum zeichnet. Seine Werke wirken in der Balance von Skizze und Skulptur, aber auch zwischen den Momenten des Temporären und der Dauer. Wesentlich ist, dass somit die direkte Projektion von Intentionen ins Raumgefüge möglich wird, gewissermaßen die begehbare Realisation von sinnlich strukturierter Vernunft.

Das Künstler-Selbst fungiert hier als Durchgangsort oder Reflexionsraster energetischer Muster, als Initiator eines prä-individuellen Feldes, das nicht der Orientierung dient, sondern der Kommunikation. Man könnte von räumlichen Strukturen sprechen, die das Denken auf sich selbst wenden oder konditionieren, intentional, also sinngerichtet.

Die von Fäden und Formen geschaffenen Strukturen haben ambivalenten Charakter, denn ihre Ansichten ändern sich mit der Bewegung im Raum. An jedem Punkt entstehen neue Ansichten, die gar mit den vorangehenden unvereinbar scheinen mögen. Man könnte hier (mit Deleuze) von „inkompossiblen Welten“ des Erlebens sprechen, wie die Kegelschnitte, die zwar ein einziges und selbes „Ereignis“ ausdrücken, aber so differente Formen annehmen wie Kreis, Ellipse, Hyperbole und Gerade.

Dennoch wirkt diese Kunst ganz einstimmig, univok auf den Raum ihrer Transparenz, als statisches und zugleich dynamisches Werk, mit einer Intensität, die sich selbst, wie Deleuze sagt, „zum Gegenstand nimmt, sich selbst umfasst“ (Logik des Sinns). Die Aussage zielt vorgängig sensitiv auf die Strukturierung des Denkens und wirkt umgekehrt aus diesem zurück in das Umfeld, im Sinne eines sich aktiv begründenden Subjekts, das der Welt eine neue Bedeutung gibt; im Großen und Ganzen.

Ralf Bartholomäus

Presse:
http://www.taz.de/Galerieempfehlung-fuer-Berlin/!5308475/

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