hantieren + fingieren (in Farbe #6)

Sommerausstellung mit
Elisabeth Sonneck

Eröffnung: Freitag, 28. 6, um 17 Uhr
Ausstellungsdauer: 1. 7. 19 – 27. 7.19

Kinderkurse, Leitung Daniela Herr:
1.- 5. und 8. – 10. 7. je 10 – 13 Uhr

 


© Elisabeth Sonneck, Rollbild60 Peggy Perfect, Studio Berlin

 

hantieren + fingieren (in Farbe #6)

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Der von Elisabeth Sonneck öfter verwendete Titel „In Farbe“ bezeichnet den Fokus ihrer Arbeit: Farbe existiert nie autonom, sondern entsteht interaktiv, durch die wechselseitige Beziehung mit ihrer farbigen Umgebung. Eine weit über Malerei hinaus reichende Thematik, deren Prinzip entsprechend sie ihre Arbeiten im Atelier und temporär vor Ort entwickelt. Ihre Farb-Installationen wurden in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt, in Museen, Kunstvereinen, Galerien und im öffentlichen Raum, an verlassenen und ungenutzten Orten.

Die Konzeption ihrer Malerei ist zunächst unmittelbar körperbezogen, in Bildformaten entsprechend ihrer physischen Reichweite, in langen, freihändigen Pinselzügen sowie den temporären Balancen der Arbeiten im Ausstellungsraum. Der zeitliche Prozess der Farbfindung schlägt sich unmittelbar in den rhythmischen Stopps der Pinselzüge nieder. Mit diesem malerischen Prozess erforscht Elisabeth Sonneck koloristische Synergien und Dissonanzen, feine Verschiebungen, minimale Differenzen und harte Kontraste – Farbe als Dynamik. Seit 2006 bezieht sie im Atelier entstandene Malerei auf langen, gerollten Papierbahnen installativ auf die Eigenheiten des vorgefundenen Raumes. Vor Ort entstehen fragile, temporäre, veränderliche Gebilde; in neuem Kontext kann dieselbe Papierbahn völlig andere Formen annehmen. Seit 2012 hat sie zudem Fundstücke und Alltagsmaterial in ihre Arbeiten integriert. Dinge, die im Atelier hilfsweise zur Hand waren, werden in ihrer Eigenart zum gleichberechtigten Teil der Installation.

So ergeben sich immer wieder unmittelbare Kollisionen zwischen der subtilen Malerei und ihrem Gegenteil, den vermeintlich kunst-, nutz- und wertlosen Bagatellen des Alltags, ebenso auch zwischen der Malerei und davon gefertigten Kopien. Fast beiläufig wird dabei die übliche Hierarchie der Bewertung von Objekten ausgehebelt. In den Konstellationen vor Ort beginnt das Fingieren (lat.: formen, gestalten) – nicht als Täuschung, sondern in der Kombination unverwandter Dinge in offener Bedeutung.

www.elisabeth-sonneck.de

Mit freundlicher Unterstützung des Fonds für Ausstellungsvergütungen der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.