7. 9. – 12. 10. 2013 Astrid Köppe – Pareidolia

7. 9. – 12. 10. 2013 Astrid KöppePareidolia

Astrid Köppe #92

Astrid Köppes Zeichnungen lassen den Betrachter in eine Welt eintauchen, in der das Denken in Kategorien von natürlich und übernatürlich, gewöhnlich und fantastisch nicht mehr zu funktionieren scheint. Durch ihre kreative Einbildungskraft verwandelt die Künstlerin konkrete Erfahrungen und Beobachtungen zu Motiven, die wie plötz-lich festgehalten in einer Metamorphose erscheinen. Der Betrachter ist stets zurückgeworfen auf seine eigene Les-art dessen, was ihm in größtmöglicher Mehrdeutigkeit begegnet. So präzise wir die Texturen erkennen mögen: Fell, Plüsch, Haar oder Stachel, umso mehr herrscht Irritation über den Charakter des Objektes, dem mit rationalen Argumenten offenbar nicht beizukommen ist. 

Bei den großformatigen Emaillen erscheinen die Dinge stark piktogrammhaft. Alles ist klarer umrissen, wirkt fester und präsenter – fast wie bei einem Logo, dessen Botschaft aber auch hier rätselhaft bleibt. Die Unterschied-lichkeit der Zeichenmaterialien auf dem Papier weicht hier dem Spiel mit spiegelglatten Oberflächen und den verschiedenen Schichten der Emaille.

Dirk Weilemann (Auszüge)

Woher kommen die Anregungen für Ihre Arbeiten?

Köppe: Das sind häufig Details aus dem Alltagsleben, die mir ins Auge springen; im Grunde banale Formen, an denen mir plötzlich Unregelmäßigkeiten auffallen. Das können Hecken in Vorgärten sein, überfahrene Tiere auf der Straße, eigenartige Angebotsfotos bei e-Bay oder eine schräge Frisur, die jemand mit viel Gel im Haar quasi als Skulptur durch die Nacht trägt. Ich sehe überall Formen und ihre Eigenarten, ihre Skurrilität und Heiterkeit. Alltagsformen können sehr amüsant sein.

Astrid Köppe_furs#3

Verfolgen Sie dabei einen festgelegten konzeptionellen Ansatz?

Köppe: Wenn Sie mich nach meinem zentralen Thema fragen: das ist wahrscheinlich der Kontrast von natürlichen und künstlichen Formen und deren Wechselwirkung. Aber ich halte nicht viel davon, künstlerischen Arbeiten mit Gewalt einen konzeptionellen Hintergrund oder Bedeutungsrahmen zu geben. Ich habe einfach Freude daran, in eigentlich bekannten, vertrauten Formen Neues zu entdecken, Wunderliches herauszuarbeiten, aus seinem Kontext zu reißen und neue Zusammenhänge entstehen zu lassen.

www.astridkoeppe.de